Flötenwurm

Der Flötenwurm (lat. Vermiculus fistula, Nöl.)

und seine Verwandten (u.a. Ohrwurm)

Entdeckt wurde der Flötenwurm um 1980 als ein Junge – nennen wir ihn Achim – eines Tages seine Querflöte auspackte und feststellte, dass sie von einer seltsamen Krankheit befallen war.

Jungen in dem Alter haben natürlicherweise einen intensiven Forscherdrang und so dauerte es nicht lange, bis Achim herausfand, wer für die kleinen schwarzen Löcher in der so schön silberglänzenden Oberfläche seiner Querflöte verantwortlich war. Es war ein kleines Tierchen, das vermutlich ein entfernter Verwandter des Holzwurmes ist.

Dieser kleine Flötenwurm hinterließ durch seinen Appetit auf das Halbedelmetall nämlich ähnliche Spuren, wie es der Holzwurm z.B. in einem befallenen Möbel tut. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis Achim dieses gefräßige Tierchen zum ersten Mal sah. Hier eine mikroskopische Aufnahme des Übeltäters:

Vermiculus fistula, Lichtmikroskop 500fach

Die Stellung im Tierreich ist bislang ungeklärt und gibt Forschern sicherlich noch viele Fragen auf. Diese Würmchen entziehen sich gerne jeder Untersuchung und sind sehr scheu. Vielleicht sind Flötenwürmer eher den Anneliden, also den Ringelwürmern zuzuordnen, es können aber auch Helminthen die nächsten Verwandten sein – denn dort finden sich schließlich viele parasitisch lebende Würmer.

Nun aber genug der Wissenschaft. Achim ist schließlich kein Wurmkundler! Er hatte ein ganz anderes Problem: wie sollte er der Plage Herr werden? Um der Vermehrung der Löcher auf seinem schönen Instrument Einhalt zu gebieten, legte er sich ein bis heute gültiges Motto zu: „Putz mich, spiel mich und putz mich wieder“!

Allerdings kann eine einmal infizierte Querflöte nie mehr ganz geheilt werden – es gibt einfach noch keine Querflötenwurmkur!

In späteren Jahren entdeckte Achim, dass ein Flötenwurm sogar mutieren kann und dann nicht nur Querflöten, sondern auch Saxophone befällt. Das Phänomen ist bei beiden Instrumenten leider sehr ähnlich.

So wurde aus Achim ein Experte auf dem Gebiet der Vermis insolita (seltsame Würmer). Seine Forschungsergebnisse werden auf diesen Seiten vorgestellt.

Sollten die geneigten Leser über Kenntnisse weiterer seltsamer Würmer verfügen, so bitten wir um sachdienliche Hinweise an: info[at]floetenwurm.de.